Laborkurs „Weltreise einer Jeans“ – Globalisierung zum Anfassen
Im Rahmen eines Laborkurses bei der experimenta – Das Science Center setzten sich unsere Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema Globalisierung auseinander. Am anschaulichen Beispiel einer Jeans untersuchten sie, welche langen Wege ein Alltagsprodukt zurücklegt, bevor es schließlich in einem Geschäft in Deutschland verkauft wird.
Ausgehend von der Ernte der Baumwolle verfolgten die Lernenden die verschiedenen Produktionsschritte einer Jeans: vom Spinnen und Färben des Garns über das Weben des Denimstoffs, das Nähen und Stonewashing bis hin zum Verkauf. Dabei lernten sie, dass diese Arbeitsschritte oft in unterschiedlichen Ländern und auf verschiedenen Kontinenten stattfinden.
Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der globalen Ungleichverteilung von Wohlstand. Mithilfe von Kartenmaterial und digitalen GIS-Anwendungen verglichen die Schülerinnen und Schüler das Bruttonationaleinkommen (BNE) pro Kopf der beteiligten Länder. So wurde deutlich, dass viele Produktionsschritte in Ländern mit niedrigem Einkommen stattfinden, während der Verkauf überwiegend in wohlhabenderen Ländern erfolgt.
Auch die ökologischen Folgen der globalen Produktion wurden thematisiert. Die Schülerinnen und Schüler berechneten die Transportentfernungen der Jeans und schätzten, wie viel CO₂ allein durch den weltweiten Transport entsteht. Dabei wurde klar, dass selbst ein einzelnes Kleidungsstück einen erheblichen ökologischen Fußabdruck hinterlassen kann.
Der Laborkurs verband fachliche Inhalte aus Geografie, Wirtschaft und Nachhaltigkeit mit praktischem Arbeiten und eigenständigem Recherchieren. Die Schülerinnen und Schüler arbeiteten konzentriert, stellten kritische Fragen und entwickelten ein neues Bewusstsein für ihren eigenen Konsum.
Der Besuch bei der experimenta zeigte eindrucksvoll, wie komplex globale Lieferketten sind – und dass hinter einer scheinbar einfachen Jeans eine echte Weltreise steckt.

