Ferdinand von Steinbeis
Ferdinand von Steinbeis
Der Namensgeber unserer Schule ist in besonderer Weise mit unserer Gemeinde verbunden.
Am 05.05.1807 in Ölbronn bei Maulbronn als Sohn eines Pfarrers geboren, kam er 1811 mit seiner Familie nach Ilsfeld, da seinem Vater die Pfarrei in Ilsfeld verliehen wurde.
Hier verbrachte er seine Jugend. Da er nicht Pfarrer werden wollte, begann er mit 14 Jahren eine Lehrlingsausbildung im Wasseralfinger Hüttenwerk. Anschließend studierte er in Tübingen Naturhistorik, Mathematik und Staatswirtschaft.
Mit 20 Jahren wurde Steinbeis die Doktorwürde verliehen. Er wurde Hüttenschreiber der königlichen Württembergischen Hütte in Ludwigstal. Im Auftrag seines Fürsten gründete er eine Maschinenfabrik, richtete eine Flachspinnerei ein, betreute die Erweiterung einer Brauerei und den Bau einer Mahlhütte.
Die Schulung der Arbeiter war für ihn sehr wichtig. Dabei hatte er immer den Blick „über den Tellerrand“ und setzte sich dafür ein, dass geschulte Kräfte sich im Ausland noch weiterbilden konnten. 1842 wurde er Generaldirektor in den Eisenwerken der Familie Stumm in Neunkirchen.
Auch hier kümmerte er sich um die gute Ausbildung des Personals. Überdies führte er eine Hilfskasse für bedürftige Arbeiter ein, eine Invalidenkasse, einen Werksarzt, eine Werksküche und er setzte eine finanzielle Unterstützung für Arbeitskräfte beim Bau von Eigenheimen durch 1848 nahm Steinbeis die Stelle eines „Technischen Referenten“ an der „Zentralstelle für Gewerbe und Handel an, die ihm von König Wilhelm I angeboten worden war. Wenige Monate später wurde er zum „Technischen Rat“ der Zentralstelle ernannt. 1855 wurde er Direktor und später Präsident der Zentralstelle.
In dieser Zeit förderte er den Ausbau von gewerblichen Schulen. Seine Tätigkeit brachte ihm den persönlichen Adelstitel ein. Er wandte sich energisch gegen Schutzzölle, da er die Meinung vertrat, dass sich die Industrie auf dem internationalen Markt durchsetzen müsse. Die württembergische Politik hatte diesen Weitblick jedoch nicht, und das Abgeordnetenhaus verurteilte ihn dafür 1878 aufs Schärfste.
Daraufhin zog er sich nach und nach von sämtlichen öffentlichen Aufgaben zurück. Ferdinand von Steinbeis starb am 7.02.1893 in Leipzig.
Ferdinand von Steinbeis gilt posthum als Vater der gewerblichen Ausbildung in Württemberg. Er gründete im ganzen Land Gewerbeschulen. Steinbeis plädierte stets für eine doppelseitige Ausbildung. Erst in der Verbindung von theoretischem Wissen und praktischem Können sah er das Ausbildungsziel qualifizierter Industriearbeitskräfte der Zukunft. Als Leiter der Zentralstelle für Handel und Gewerbe entwickelte Steinbeis schon Mitte des 19. Jahrhunderts Konzepte für den lange nach seinern Zeit umgesetzten praxisorientierten Technologietranfer.
Zukunft ist ohne Vergangenheit nicht denkbar – ein Blick zurück ist auch für die Entwicklung in eine gute Zukunft unserer Gemeinschaftsschule bedeutsam.